Project

Regionale Medienwerkstätten

Trainingsreihe für angehende Journalist*innen und Aktivist*innen aus der Ukraine.

Medienwerkstätten 2020: Von der Krise zur Lösung

Im Jahr 2020 wurde die Ukraine nicht nur durch den bereits seit sechs Jahren andauernden Krieg, sondern zusätzlich durch die Corona-Pandemie erschüttert. Bestehende Auseinandersetzungen und innere Konflikte haben sich dadurch verschärft und der ukrainischen Bevölkerung viel abverlangt.

In fünf Medienwerkstätten haben 65 junge, medieninteressierte Ukrainer*innen nach Wegen gesucht, um in dem politisch und gesellschaftlich zerrissenen Land zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Der Blick richtete sich dabei bewusst weg von der Hauptstadt Kiew in die ukrainischen Regionen. Die Zivilgesellschaft in den Regionen muss dabei gestärkt werden, konstruktiv über Krisen und Konflikte zu sprechen und vielfältige Meinungen zuzulassen und zu verstehen. Dies ist die Voraussetzung, um gemeinsam zu Lösungen zu kommen – lokal, aber auch regionenübergreifend.

Unterstützt von einem deutsch-ukrainischen Trainerinnenteam und fünf lokalen Medienpartner*innen haben die Teilnehmer*innen im August 2020 in Uschhorod, Dnipro, Sumy, Poltawa und Lwiw praktische journalistische Kompetenzen erworben und ihre Recherche-, Foto- und Schreibprojekte in einem Projektblog veröffentlicht. Ausgewählte Beiträge der Nachwuchsjournalist*innen wurden in den fünf Regionalmedien Gazeta.ua (Kiew/Poltawa), Litsa (Dnipro), Media Kolo (Sumy), Zaholovok (Uschhorod) und Zaxid.net (Lwiw) veröffentlicht. Zusätzlich entstand eine Reihe kollaborativer Publikationen der Medienpartner*innen, in denen die fünf Redaktionen gemeinsam Themen erarbeiteten und diese aus unterschiedlichen regionalen Blickwinkeln beleuchteten.

Die Präsenztreffen im August und die erstmals im Online-Format durchgeführte Medienwerkstatt im Oktober ermöglichten es den Teilnehmer*innen, Trainer*innen und Projektpartner*innen, sich trotz Corona zu vernetzen und voneinander zu lernen.

Das Projekt wurde aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert und ist Teil des Programms Civil Society Cooperation, welches die Zusammenarbeit der Zivilgesellschaften in Deutschland, den östlichen Partnerländern und Russland fördert.

Medienwerkstätten 2019 – Ukrainischer Mauerfall

Das Jubiläum 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer nahmen wir zum Anlass, junge Ukrainer*innen nach ihren „Mauern“ zu befragen. In vier Medienwerkstätten haben 45 NGO-Mitarbeiter*innen, Aktivist*innen und Studierende nach Barrieren, die sich durch ihre Orte, ihre Regionen oder gar durchs ganze Land ziehen, gesucht. Unterstützt von einem deutsch-ukrainischen Trainerteam und fünf lokalen Medienpartnern haben sie von Juni bis September 2019 in Uschgorod, Mykolajiw, Dnipro und Lwiw praktische journalistische Kompetenzen erworben und ihre Recherche-, Foto- und Schreibprojekte in einem Projektblog veröffentlicht.

Ausgewählte Beiträge der Nachwuchsjournalist*innen wurden in den vier Regionalmedien Zaxid.net (Lwiw), Uzhgorod Press Club, Litsa (Dnipro) und Nikolaevskie Novosti sowie der überregionalen Gazeta.ua (Kiew) veröffentlicht.

Im November – anlässlich des Jahrestages des Mauerfalls – fanden von Ost nach West öffentliche Diskussionsrunden statt: In Mykolajew fragten die Redakteur*innen von Nikolaevskie Novosti ihre Leser*innen nach den Mauern zwischen Zentrum und Regionen, in Dnipro lag der Fokus auf der historischen und metaphorischen Bedeutung des Berliner Mauerfalls für die ukrainische Gesellschaft. In Kiew diskutierte Gazeta.ua mit ihren Leser*innen den Zustand der Berichterstattung ukrainischer Lokalmedien. In Lviv zeigten Studierende und Dozent*innen der Journalistik-Fakultät der Ivano-Franko-Universität ihre Perspektiven im ukrainischen Journalismus auf, in Uzhgorod analysierten deutsche und ukrainische Historiker*innen mit Journalist*innen im Presseclub den Status Quo ihrer Zivilgesellschaften.

Die Medienwerkstätten 2019 wurden durch das Auswärtige Amt gefördert.

Medienwerkstätten 2015/16 – Binnenflüchtlingen eine Stimme geben

42 junge ukrainische Binnenflüchtlinge aus dem Donbass und der Krim, Aktivist*innen und angehende Journalist*innen erwarben von August bis November 2016 an fünf Medienwerkstätten in Charkiw, Odessa, Lwiw, Czernowitz und Kiew journalistische Grundkenntnisse und Medienkompetenz. Die Medienwerkstätten zum Thema Binnenflüchtlinge wurden bereits 2015 zum ersten Mal durchgeführt.

Aus den Recherche-, Schreib- und Fotoprojekten der Projektteilnehmer*innen entstand eine Zeitung in ukrainischer und russischer Sprache - eine persönliche Antwort der Teilnehmer*innen und ihrer Gesprächspartner*innen auf die Frage, was für sie "Zuhause" bedeutet.

Neben den Medienwerkstätten für angehende Journalist*innen organisierte n-ost 2015 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) die Schulungsreihe Eine Stimme für Flüchtlinge. In Kiew und Berlin erwarben 20 Flüchtlingsorganisationen aus der Ukraine, Russland und Georgien Kenntnisse in den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und vernetzten sich mit Medien und Journalist*innen aus der Ukraine und Deutschland.

Schulungsreihe "Eine Stimme für Flüchtlinge" 2015 from ostpol on Vimeo:

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Hintergrund: Binnenflüchtlingen eine Stimme geben

Der Zustrom von mindestens 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen aus dem Donbass und der Krim stellt die Ukraine vor enorme Herausforderungen. Die Integration der Binnenflüchtlinge und die Entschärfung der Konflikte und Vorurteile zwischen Einheimischen und Zugezogenen sind Aufgaben, die für die Zukunft der Ukraine von größter Bedeutung sind. Dabei spielen die mediale Darstellung und ein reflektierter Umgang der Bürger*innen mit den eigenen Medien eine zentrale Rolle. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit von Flüchtlingsorganisationen und den Binnenflüchtlingen selbst, die Öffentlichkeit zu mobilisieren und ihre Situation und Fluchtgeschichte zu kommunizieren.

Die Projekte 2015 und 2016 wurden in Zusammenarbeit mit dem ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) durchgeführt, gefördert durch Mittel des Auswärtigen Amts.